FIGUR
Volksbefragung zum diesjährigen Motto:
„Schwieriges Thema.“ „Hätte ich gern.“ „Jeder ist schön.“
„Der David von Michelangelo hat doch eine top Figur!“ Genau. Ein herausragendes Werk der Kunstgeschichte.
Sein Zeitgenosse Leonardo da Vinci übte sich im Erfassen, Vermessen, Begreifen der menschlichen Proportionen.
Im religiösen Sinn gilt der Körper als von Gott gegeben. Sozusagen als schöpferisches Werk.
Heutzutage wird dieses Thema leider durch die mediale Öffentlichkeit bestimmt.
Die perfekte Figur als Maß aller Dinge. Der menschliche Körper im Fokus der Selbst-Optimierung.
Absurder Schönheitswahn.
Dabei gab es eine Zeit, da galt körperliche Fülle als Luxus. Rubens runde Gestalten bevölkerten die Leinwände.
Jenseits von magersüchtigen Cover-Modellen.
Gottseidank schenkte uns eine Niki de Saint Phalle mit ihren „Nanas“ eine neue Üppigkeit.
Harmonische Frauen-Körper in großartiger Farbigkeit haben die künstlerische Sehweise in Sachen „Figur“ mehr als nur bereichert.
Wünsche allzeit allerseits BELLA FIGURA.
Anna Reich |